Standseilbahnen, Zahnradbahnen und Aufzüge
Genua ist von seinem außergewöhnlichen Territorium geprägt. Zum einen säumen die zahlreichen Stadtteile die 35 km lange Küste und zum anderen liegen sie über viele Hügel verteilt hoch über dem Meer. Es war von jeher für die öffentlichen Verkehrsmittel eine Herausforderung, diesen Höhenunterschieden gerecht zu werden und damit den Personen eine problemlose Verbindung zwischen den einzelnen Stadtvierteln zu ermöglichen.
Zur Bewältigung der Höhenunterschiede werden zahlreiche Transportmittel eingesetzt: Standseilbahnen, Zahnradbahnen und Aufzüge. Sie bewegen sich mühelos zwischen Straßen und Gebäuden und bringen täglich unzählige Personen zu ihrem gewünschten Ziel. Diese überaus nützlichen Transportmittel genießen aufgrund ihrer Konstruktion und Realisierung auch große Bewunderung aus architektonischer Sicht.
Zu den wohl interessantesten Transportmitteln gehören die Standseilbahn Zecca-Righi und die Zahnradbahn Granarolo. Mit ihnen erreicht man in nur wenigen Minuten von der Innenstadt aus die höher gelegenen Stadteile.
Die Standseilbahn Zecca-Righi, die ihre Fahrt in einem Tunnel beginnt und dann steil zwischen Häusern ihren Lauf nimmt, endet nach 12 Minuten hoch über dem Meer im Stadtteil Righi. Von hier hat man einen einzigartigen Blick über die Stadt. Righi ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge zum nahegelegenen Park Peralto oder für Wanderungen zu den zahlreichen Festungsanlagen.
Die Fahrt mit der Zahnradbahn Granarolo beginnt an der Talstation in der Nähe des Bahnhofs Principe und endet - nachdem sie sich Zahn für Zahn nach oben gearbeitet hat - am im Jugendstil erbauten Stationshäuschen im Stadtteil Granarolo. Die kurze Reise in der historischen kleinen roten Bahn aus dem Jahr 1901 mit ihren schmucken Holzbänken ist nicht nur für Eisenbahnliebhaber ein eindrucksvolles Erlebnis.
Die zahlreichen sowohl vertikal als auch diagonalen Aufzüge, erlauben es, von oben die sich sanft über die herabfallenden Hügel bis hin zum Meer erstreckende Stadt zu bewundern, ohne dafür unzählige Treppen zu steigen oder steile Abstiege in Kauf nehmen zu müssen.
Der im Jahr 1909 erbaute und somit älteste Aufzug der Stadt mit dem Namen Castelletto Levante bewältigt auf seiner kurzen Fahrt von Genuas Altstadt in das höher gelegene Stadtviertel Castelletto einen Höhenunterschied von 57 Metern. Er ist nicht nur ein nützliches Verkehrsmittel für die Einheimischen, sondern auch ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen, die von der Aussichtsterrasse in Castelletto einen herrlichen Blick über die wunderschöne Altstadt und den weitläufigen Hafen genießen können. Besonders hervorzuheben ist auch die architektonische Schönheit des im Jugendstil erbauten verglasten Einganges des Aufzuges Castelletto Levante.
Nur wenige Meter vom Bahnhof Piazza Principe entfernt liegt am Anfang der Via Balbi der Aufzug Montegalletto, dessen Fahrt hoch über dem Bahnhof am Schloss D’Albertis endet. Der Aufzug wurde im Jahr 1929 gebaut und im Jahr 2004 mit seiner fast vollständigen Neugestaltung zu einem auf der Welt einzigartigen Exemplar. Mit der Absicht, einen 260 Meter langen zum Aufzug führenden Fußweg in einem Tunnel zu vermeiden, hat man ein System entwickelt, bei dem die 260 Meter Tunnel bereits in der Kabine zurückgelegt werden und erst anschließend die senkrechte Fahrt des Aufzuges beginnt.