Sestri Ponente und Cornigliano
Sestri Ponente ist ein im Westen Genuas gelegener Stadtteil. Fast durch das gesamte Viertel zieht sich die Via Sestri, eine Flaniermeile, die mit ihren vielen interessanten Einkaufsmöglichkeiten bei den Genuesen äußerst beliebt ist. Hier sind neben den für Italien typischen kleinen Bars, die jederzeit zu einem Café einladen, auch diverse Imbissläden zu finden, in denen lokale Spezialitäten, wie z.B. die Farinata mit Kürbis, angeboten werden.
In diesem lebhaften Stadtteil, wo zahlreiche Kinos und Theater für Abwechslung sorgen, trifft man auch auf eine im Jugendstil erbaute Markthalle, deren Gerüst aus Gusseisen 1908 in Venedig erstanden wurde, sowie eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Tabakfabrik, die nach ihrer Restaurierung heute sowohl Sitz eines Auditoriums, als auch einer städtischen Bücherei mit mehr als 3400 Büchern ist.
Auch fehlen in Sestri Ponente die vornehmen Villen alteingesessener genuesischer Familien nicht, wie die aus dem 16. Jahrhundert stammende Villa Maria De Mari, heute Sitz des Zivilschutzes, oder die Villa Rossi Martini, zu der auch ein herrlicher Park gehört. Zu den Kultstätten zählen die auf den nahe gelegenen Hügeln errichtete Kirche „Santissima Annunziata della Costa” und der Wallfahrtsort „Nostra Signora della Misericordia”, der sich auf dem Berg Monte Gazzo befindet.
Ebenfalls in diesem Stadtteil und somit nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt, befindet sich der Flughafen Cristoforo Colombo, sowie die bezaubernde kleine Hafenanlage „Marina di Sestri”, wo es viele nette Restaurants, Bars und Eisdielen gibt.
Östlich von Sestri Ponente trifft man auf den Stadtteil Cornigliano, früher sehr beliebt bei vielen adligen Genuesen, die dort ihre Sommerwohnsitze erbauen ließen. In diesem Viertel verbrachten auch berühmte Persönlichkeiten, wie Ugo Foscolo, Mazzini und Erzherzogin Maria von Österreich, ihren Urlaub. Außerdem zählte Cornigliano zu den Etappen der Grand Tour.
Ende des 19. Jahrhunderts fand in diesem Stadtteil aufgrund der Industrialisierung eine große Umwandlung statt. Bis Mitte der 50-iger Jahre war hier das Industriezentrum Genuas. Heute sieht man wesentlich weniger Industrieanlagen, was dazu beiträgt, dass sich die Wohnqualität erheblich verbessert hat.
Zu den noch gut erhaltenen historischen Villen zählen Villa Domenico Serra, Villa Spinola Canepa, Villa Gentile Bickley, der Villenkomplex Spinola-Dufour und vor allem Villa Durazzo Bombrini, zeitweilig auch Wohnsitz der Savoyen und heute ein Ort für kulturelle Veranstaltungen, wie Ausstellungen, Messen und Theateraufführungen.
Zu Cornigliano gehört auch das nahe des Flusses Polcevera gelegene Gebiet Campi. Dieser Teil von Genua wurde früher als Agrarland genutzt, während heute zahlreiche bedeutende multinationale Firmen hier ihre Geschäfte und Lagerhallen haben. Auf dem Hügel Erzelli im Parco Scientifico Tecnologico befindet sich ein bedeutendes, immer stärker expandierendes Forschungszentrum. Neben zahlreichen hochspezialisierten Firmen aus dem In- und Ausland, die im Bereich der Kommunikation und fortschrittlichen Technologien tätig sind, hat auch das IIT (Italienisches Institut für Technologie) hier ihren Sitz. In naher Zukunft wird auch die Fakultät für Ingenieurswesen hier ihren Platz finden.