Pegli, Voltri, Pra' und Umgebung
Pegli, berühmt für seine wunderschöne Strandpromenade, befindet sich im Westen Genuas und ist von der starken Industrialisierung, die in der Nachkriegszeit in dieser Gegend stattfand, verschont geblieben. Im 19. Jahrhundert war Pegli für Adelige, Wohlhabende und Intellektuelle aus Norditalien und ganz Europa ein beliebtes Feriendomizil.
Von den zahlreichen Villen, die sich in diesem Stadtteil befinden, wie die Villa Doria Centurione und die Villa Lomellini-Rostan, ist besonders die 1840 entstandene Villa Durazzo-Pallavicini der Marquise Clelia Durazzo mit ihrem herrlichen Park zu erwähnen. Die Marquise galt als begeisterte Botanikerin und somit gehört zu dieser Villa auch ein wunderschöner Garten mit äußerst seltenen Pflanzen. In dem Park hat das Ligurische Archäologiemuseum seinen Platz, in dem außergewöhnliche Funde aus der Gegend zu bewundern sind. Ferner hat man in diesem Viertel die Möglichkeit, ein interessantes Schiffsmuseum zu besuchen. Pegli, bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt, ist mit dem Boot vom Alten Hafen aus zu erreichen. Auf der ca. 30-minütigen Fahrt bietet sich ein eindrucksvolles Panorama auf die Stadt und die dahinterliegende Hügellandschaft.
Weiter westlich liegt der Stadtteil Voltri, der seinen Ursprung in der vorrömischen Zeit hat. Im Mittelalter zählte dieses Viertel zu einem der wichtigsten der Republik Genua. Heute befinden sich hier neben den vor allem von Einheimischen besuchten Stränden auch zahlreiche herrschaftliche Villen. Besonders zu erwähnen ist die im 17. Jahrhundert erbaute Villa Brignole Sale Duchessa di Galliera mit ihrem wunderschönen 32 Hektar großen Park, in dem man auch Damhirsche mit ihren typischen Schaufelgeweihen antreffen kann. Noch etwas weiter westlich am Rande Genuas liegt Vesima, wo sich neben einem sehr schönen Strand auch das Atelier des weltberühmten Architekten Renzo Piano befindet.
Zwischen Voltri und Pegli trifft man auf den Stadtteil Prà; aufgrund der sowohl politischen als auch wirtschaftlichen Tätigkeiten der vorrömischen Bevölkerung, die Wiege des Westens Genuas. Dieser Stadtteil besticht durch das historische und künstlerische Erbe, wozu auch zahlreiche Kirchen und Patrizierhäuser zählen. Hervorzuheben sind hier das älteste Gebäude in Prà, die Kirche San Pietro mit ihrem wunderschönen, noch intakten romanischen Glockenturm und die vor der Jahrtausendwende erbaute Kirche N.S. Assunta, die nach ihrer völligen Zerstörung Anfang des 18. Jahrhunderts wiederaufgebaut wurde. Unter den zahlreichen Patrizierhäusern sind die Villa Ratto, die Villa Lomellini Doria-Podestà und die Villa Sauli Podestà, zu der auch der Basilikum-Park gehört, zu erwähnen. Ganz besonders stolz kann Prà auf sein Basilikum mit dem Qualitätssiegel DOP sein. Von hier stammt das Originalrezept für den in der ganzen Welt berühmten Pesto, und das Viertel genießt zu Recht den unbestrittenen Ruf als Hauptstadt des Basilikums.
Prà hat noch weitere Attraktionen zu bieten, wie z.B. die erst vor kurzem neu gestaltete "Fascia di Rispetto", die zu schönen Spaziergängen am Meer einlädt. In diesem Gebiet befindet sich auch der Park Archille Dapelo, ein geschützter Kanal, der speziell für Ruderregatten ausgerichtet ist, sowie zahlreiche weitere Orte, an denen man die verschiedensten Sportarten ausüben kann und die Prà somit regelrecht zu einer Hochburg des Sports machen.