Castelletto und Righi
Über der Altstadt Genuas liegt der Hügel Castelletto, der dem dort gelegenen vornehmen Stadtviertel auch seinen Namen gab. Castelletto ist aufgrund seiner vielen Grünflächen und zahlreichen Aussichtspunkten bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt.
Jahrhundertelang lag dieser Stadtteil außerhalb der Stadtmauern; erst im 17. Jahrhundert bei der Erneuerung der Festungsmauern wurde Castelletto mit einbezogen.
Hier befindet sich der berühmte Aussichtspunkt Montaldo – besser bekannt unter dem Namen Spianata Castelletto – der durch einen aus dem frühen 19. Jahrhundert stammenden Aufzug mit der Piazza Portello im Zentrum verbunden ist. Eine Besonderheit dieses Aufzuges ist sein Eingang in Castelletto, der durch seine wunderschönen Glasfenster im Jugendstil besticht. Von der Aussichtsterrasse hat man einen atemberaubenden Blick über den Alten Hafen, die Palazzi der Strada Nuova und die Dächer der Altstadt.
In diesem Stadtteil trifft man auf viele Palazzi, Denkmäler und Gebäude, die von großem geschichtlichen, künstlerischen und kulturellen Interesse sind. Dazu gehört das imposante Albergo dei Poveri (Unterkunft für Arme), das dank Emanuele Brignole im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Nachdem dieser gewaltige Bau für lange Zeit eine Herberge für die Ärmsten der Stadt war, hat heute dort ein Teil der Universität von Genua ihren Sitz.
Auch zahlreiche Parks und Villen haben in diesem Stadtteil ihren Platz, wie die Villa Gruber, die Villa Pallavicino genannt "delle Peschiere", die Villa Gropallo und die Villetta Di Negro. Zur Letzteren gehört auch ein öffentlicher Park, in dem sich außer exotischen und aus dem Mittelmeerraum stammenden Pflanzen, sowie einem wunderschönen Wasserfall, ebenfalls das Museum für Fernöstliche Kunst Edoardo Chiossone befindet. In diesem Museum kann man eine der größten chinesischen und japanischen Kunstsammlungen Europas bewundern.
Zu einem der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Castellettos zählt ohne Zweifel das Castello D’Albertis mit seinem herrlichen Park. Das Schloss wurde im 19. Jahrhundert im neogotischen Stil auf Wunsch des Entdeckers Enrico Alberto D’Albertis erbaut. Nach seinem Ableben hinterließ er das Schloss der Stadt Genua, zusammen mit einer immensen Sammlung interessanter Gegenstände, zusammengetragen auf seinen Reisen durch Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien. Diese Schätze sind heute das Herzstück des sich im Schloss befindenden Museums der Kulturen der Welt.
Natürlich fehlen in diesem Stadtteil auch Gebäude religiösen Charakters nicht, wie die antiken Kirchen und die Synagoge, Gebetshaus der jüdischen Gemeinde Genuas und Sitz des jüdischen Museums.
Ein weiterer auf Genuas Hügeln gelegener Stadtteil ist Righi – früher Porta Chiappe genannt. Dieses Viertel besticht vor allem durch die herrliche Natur und den traumhaften Blick auf die Stadt. Neben den großen, aus dem 17. Jahrhundert stammenden Festungsanlagen, die einst Genua schützten, einer Sternwarte, dem kirchlichen Seminar der Stadt, findet man in diesem Viertel auch zahlreiche typische Restaurants und Trattorien.
Der 300 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Stadtteil ist von der Innenstadt aus mit einer 1897 in Betrieb genommenen Standseilbahn (Funicolare) zu erreichen. Dieses Viertel ist auch bei Freizeitsportlern sehr beliebt. Der wunderschöne Park Peralto lädt auf extra dafür angelegten Wegen zum Mountainbike fahren und Joggen ein und eine speziell für das Bogenschießen ausgerichtete Anlage macht sogar diesen Sport möglich. Vor allem ist Righi aber ein Paradies für herrliche Spaziergänge zwischen den eindrucksvollen Festungsanlagen. Der Komplex von Castellaccio umfasst hauptsächlich die gleichnamige Festung und den Turm Specola auf der "Pian delle Forche" ("die Galgenebene"), einst so genannt, weil hier die Todesstrafe durch den Strang vollzogen wurde.
Nach einem Angriff im 17. Jahrhundert auf die Republik Genova durch Carlo Emanuel I von Savoyen, auch aufgrund seiner militärischen Begabung Testa di Fuoco ("Feuerkopf") genannt, wurden diese Festungsanlagen verstärkt oder zum Teil völlig neu errichtet.