Val Polcevera
Das Polcevera-Tal, das schon an einem Bronzetisch 117 vor Chr. erwähnt wurde, verläuft längs des gleichnamigen Flusses und ist seit jeher die Haupverbindung zu Genuas Hinterland und dem Po-Tal. Heute beherbergt das Polcevere-Tal diverse dicht besiedelte Stadtteile und zahlreiche Industrie-und Handelsbetriebe.
Aus geologischer Sicht ist anzumerken, daß in diesem Tal die Grenze zwischen den Alpen und Appenienen verläuft.
Auf dem Hügel Belvedere findet man mehrere Festungslanlagen wie Forte Corcetta, Forte Tenaglia, Forte Begato und Forte Sperone, die alle durch eine aus dem 17. Jahrhundert stammenden Schutzmauer entlang des Bergkamms miteinander verbunden sind.
In der hügeligen Landschaft, die das Tal umgibt, liegt u.a. den Stadtteil Murta, der mit seinen kleinen Villen und Obstgärten noch heute seinen typisch genuesischen Charme bewahrt hat. Hier findet einmal im Jahr das berühmte und interessante Kürbisfest statt.
In diesem Teil der Stadt, auf dem Berg Figogna, befindet sich die auch bei den Genuesen sehr beliebte Kultstätte und zugleich größte marianische (oder der Jungfrau Maria gewidmete) Wallfahrtkirche Liguriens: Nostra Signora della Guardia. Sie ist das Ziel vieler Pilger und ein Ort unzähligen Weihabgaben.
Am Fuße des Hügels Coronata, früher ein Weinanbaugebiet aus dem auch der Wein Val Polcevera Coronata Doc stammt, liegt die Abtei Boschetto, ein im 15. Jahrhundert entstandener und einst von dichter Vegetation umgebener Komplex. In der Zeit, als die Karwoche in größter Pracht begangen wurde (oder am großartigsten gefeiert wurde), stellte man hier bemalte Stoffe aus, die Episoden aus den Leiden Christi darstellte. Die Malereien wurden auf robustem blauen Stoff, den die Hafenarbeiter als Arbeitskleidung nutzten gefertigt. Dieser blaue Stoff aus Genua war der Vorgänger der heutigen Jeans. Vierzehn dieser zwischen dem 16. Und 18. Jahrhundert realisierten großartigen Stoffmalereien, die ein einzigartiges Kulturerbe darstellen, sind heute im Museum Diocesano in Genua zu bewundern.
Neben dem Boschetto trifft man auf die auf die aus dem 17. Jahrhundert stammende Villa Cattaneo Delle Piane, auch “dell’Olmo”genannt, die heute die renomierte Ansaldo-Stiftung beherbergt. Hier befindet sich ein enormes Archiv mit, von historischen genuesischen Unternehmen zur Verfügung gestellten Fotos, Videos und Schriftstücken, die die damalige Arbeitswelt dokumentieren.
Hinter dem Hügel Morego, wo das Italienische Technologie-Institut seinen Sitz hat, liegt schon etwas außerhalb von Genua Serra Ricco. Hier kann man die traumhafte Villa Sera Comago besichtigen. Zu der Villa gehört ein herrlicher Park mit englischem Rasen, kleinen Seen, zahlreichen Tieren, Plätzen für Aufführungen und einem typischen aus dem 19. Jahhundert stammenden Cottage im Tudor Stil.